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GEMEINDE BELLWALD   I   2024 - 2025  


​WEGE DES FREIZEITVERKEHRS - WANDERN

PANORAMAWEG BELLWALD UND OPTIMIERUNGEN IM BESTEHENDEN WEGENETZ

Im Auftrag der Gemeinde Bellwald durften wir die Planung eines neuen Panoramawegs sowie dessen Homologation gemäss dem Gesetz Wege des Freizeitverkehrs wahrnehmen. Weiterhin war eine Optimierung des Biketrails «Lord of the Rims» und des Wanderwegs «7 Seen Wanderung» sowie die Homologation dieser Anpassungen Gegenstand dieses spannenden Auftrags. Was auf den ersten Blick wie ein einfacher Auftrag aussieht, ist jedoch weitaus komplexer als man meint und stellt exemplarisch die sich aktuell vielen Gemeinden im alpinen Raum stellenden Herausforderungen dar.

Der Sommertourismus gewinnt in vielen alpinen Regionen zunehmend an Bedeutung – nicht zuletzt durch die Auswirkungen des Klimawandels auf den Winterbetrieb. Mit diesem Wandel verändern sich auch die Erwartungen der Gäste: Sie suchen Erholung in der Natur, attraktive Bike-Infrastrukturen, barrierefreie Wanderangebote und authentische Erlebnisse. Für touristische Destinationen entsteht daraus ein Spannungsfeld zwischen Besucherinteressen, Schutzbedürfnissen sensibler Lebensräume und der langfristigen Tragfähigkeit der Infrastruktur.

Gerade im alpinen Raum, wo ökologisch wertvolle Gebiete häufig auch touristisch intensiv genutzt werden, stellen diese Anforderungen hohe Ansprüche an die Planung. Besonders die Themen Wandern, Biken und Naturschutz geraten dabei zunehmend in Konflikt. Neue Trails oder Wege können Besucherströme zwar kanalisieren, gleichzeitig jedoch sensible Gebiete zusätzlich belasten. Durch Social Media und das Internet erfahren Gebiete Nutzung, welche gar keine hierfür ausgelegte Infrastruktur besitzen oder komplett unerschlossen sind. Hier sind planerische Lösungen gefragt, die die ökologische, touristische und soziale Dimension gleichermassen berücksichtigen. Das Ziel: «Lenkung durch Angebot».

Ökologische Ersatzmassnahmen spielen dabei eine immer zentralere Rolle: Beim Neubau oder der Umlegung von Wegen sind heute detaillierte Umweltgutachten und Ausgleichskonzepte Standard. Ob Wiederherstellung von Moorflächen, Wildruhezonen oder Ersatzpflanzungen – diese Massnahmen sind nicht nur gesetzliche Pflicht, sondern auch entscheidend für die Akzeptanz bei Behörden und entscheiden häufig darüber, ob ein Projekt realisiert werden kann.

Auch Bellwald mit seinem eindrucksvollen Panorama, ursprünglichem Ortsbild und direktem Zugang zur alpinen Natur steht hierbei exemplarisch für den Wandel vieler Berggemeinden. Die Vielfalt der Nutzungsansprüche – Familien, Sportbegeisterte, Ruhesuchende – trifft hier auf eine empfindliche alpine Landschaft, die gleichzeitig Lebensraum und Erholungsort ist. Während der klassische Wintertourismus rückläufig ist, wächst die Bedeutung des Sommerhalbjahrs stetig. Bellwald setzt zusätzlich zu den Kernthemen Wandern und Naturerlebnis seit mehreren Jahren verstärkt auch auf das Thema Mountainbiken, wobei die Schaffung des mittlerweile alpenweit bekannten Bikeparks nun eine teilweise Neuordnung der Wanderwege in den Fokus bringt und auch für diese Nutzergruppe neue Erlebnisse geschaffen werden sollen.

Aus unserer Sicht als Planungsbüro ist klar: Einzelmassnahmen wie ein einzelner neuer Wanderweg oder nur ein neuer attraktiver Bike-Trail reichen nicht aus. Nur ganzheitliche Besucherlenkungskonzepte, welche alle Stakeholder einbeziehen, saisonübergreifend denken und Nutzungskonflikte vorausschauend moderieren, bieten tragfähige Lösungen. Sie schaffen eine Balance zwischen touristischer Attraktivität und nachhaltigem Umgang mit der alpinen Landschaft – und sichern so die Zukunft der Destination. Für das vorliegende Projekt bedeutete dies für uns:

  • Analyse gesamter Perimeter Furggulti und Neuordnung/ Anpassung der vorhandenen Wege des Freizeitverkehrs mit Blick auf die stärkeren Frequenzen durch die Sommernutzung der Sesselbahn und damit verbundenen neuen Nutzergruppen im Gebiet.
  • Abstimmung der Linienführung des neuen Panoramawegs auf vorhandene Biketrails, informelle Wege und Naturwerte sowie Landschaft.
  • Bündelung der touristischen Infrastrukturen aber eine gleichzeitige Entflechtung der untersch. Nutzergruppen und wo nötig die Optimierung der Co-Existenz.
  • Identifizieren von Ersatzmassnahmenpotentialen im bestehenden Wegenetz des Perimeters mit dem Ergebnis, dass eine komplette Geländekammer der Natur zurückgegeben werden kann durch die Enthomologation und Renaturierung eines wenig begangenen und aufwendig zu unterhaltenden Wanderwegs. Der ökologische Ausgleich für die Anpassungen im bestehenden Wegenetz und die Neubauabschnitte findet somit vor Ort statt, das Wegenetz im Perimeter und die Landschaft gewinnt gesamthaft an Qualität und die Kapazitäten des Werkhofs werden geschont.
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